Sonntag, 15. Mai 2011

Eiskalt (Acryl auf Leinwand, 60x70cm, 2011)




Eiskalt

Jeder kennt es. Man traut seinen eigenen Gefühlen nicht mehr, weiß nicht, ob sie jemals vorhanden und wenn, ob sie echt waren.
Es kann viele Gründe dafür geben.
Manchmal ist der auslösende Moment einfach schon so lange her, dass er nur noch in Schleiern vor einem liegt und alles was bleibt, ist die Erinnerung an eine berauschende Situation.
Manchmal tritt etwas Neues in unser Leben und lässt alles da gewesen einfach verblassen.
Und manchmal, da endet ein schönes Gefühl mit einem nie da gewesenem Schmerz, der uns glauben lässt, wenn das eine nicht gewesen wäre, würden wir dem anderen entgehen.



Mir geht es so, dass ich oft denke, meine positiven Gefühle seien nur gespielt, als wären sie eine große Lüge vor mir selbst und allen anderen, die mit mir zu tun haben.
Aber so etwas darf man doch nicht tun! Oder?
In solchen Momenten, wo die Zweifel an mir selbst übermächtig werden, möchte ich dieses vermeintlich eiskalte Herz nur noch los werden und in tausend Splitter zerschlagen, damit es niemanden, vor allem mich selbst, nicht mehr täuschen kann.








Trotz dieses Wunsches bleibt die Angst, etwas Wertvolles zu verlieren. Selbst wenn es für immer schlafen sollte. Und es bleibt die Reue, diese Unfähigkeit nicht anders bekämpfen zu können.
Doch die Frage bleibt offen: wäre es ohne nicht doch besser? Und vor allem leichter?

1 Kommentar:

  1. Huhu, das Bild ist sehr schön vom Ausdruck, vor allem die Eiszapfen am Herz finde ich gut die nochmals unterstreichen das es kalt ist. Die Worte dazu kann ich sehr gut nachvollziehen und finde mich da auch wieder. Aber im Grunde mag ich eigentlich alle deine Bilder, sie zeigen was andere nicht zu sagen wagen ;)

    LG Jan

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